Mein Name ist Eduard Peters - geb.1976 in einer deutsch-stämmigen Familie, in einer Metropole Sibiriens, der am Fluß Irtysch gelegenen Stadt Omsk. Dorthin hat es meine Vorfahren im Zuge religiöser Verfolgungen im 18. Jahrhundert verschlagen.
Seit 1990 lebt meine Familie in Fulda/Hessen - ich bin verheiratet und Vater von drei Kindern.
Als Lenin-Pionier war ich immer froh, wenn ich die Blechtrommel schlagen durfte. Viel später, bei einem Freund, hier in der "BRD", hörte ich dann Aufnahmen von KODO. Es war das Album "Ubu-Suna", auf dessen CD-Cover eine Taiko zu sehen ist, die von einem Dutzend Männern geschultert wird. Eben dieses Bild begleitete mich fast ein Jahrzehnt, bevor ich eines Tages auf den Inhalt der CD so richtig aufmerksam wurde ... Kein Jahr später meldete ich mich zu einem Taiko-Workshop bei Kurinoki Wadaiko Frankfurt an.
Neben regelmäßigem Training bei Kurinoki Wadaiko Frankfurt (2004-2011), unter Leitung von Johannes Ruppel, habe ich in den vergangenen Jahren Gelegenheit gehabt, sowohl einige deutsche Taiko-Schulen kennenzulernen, als auch von namhaften japanischen Meistern unterrichtet zu werden.
Hier ein Rückblick auf die vergangenen Jahre:
Das Jahr fing gut an, mit Streichen und Putzen des neuen Dojo. Der Raum befindet sich drei Meter weiter und ist ganze 7 qm größer (gerade die Fläche, die zum Lagern
fehlte) und der ehemalige Flugtower des US-Military Stützpunktes bleibt weiterhin unter unserer Besatzung.
Recht eng sieht es in Werkstatt und dessen Lager aus, es herrscht Platzmangel. Das breite Angebotsspektrum und die zunehmende Nachfrage erfordern das Zwischenlagern der
meisten angebotenen Produkte. Aus wirtschftlichen und zeitlichen Gründen hat sich die Taiko-Werkstatt des FTD zu einer Taiko-Manufaktur entwickelt - meine Funktion dabei ist, die besten Komponenten
auszuwählen und zu verbinden.
Das Ziel Qualität und Alternativen zu bieten, brachte es mit sich, daß mehrere internationale Geschäftskontakte geknüpft bzw. ausgebaut wurden. So sind der deutsche
Drechslermeister und Trommelbauer Kai Simonsen, das chinesische Unternehmen "Jinlei", sowie der japanische Taikohersteller "Asano Taiko" seit diesem Jahr entschieden FTD - Lieferanten für fertige
oder halbfertige Taikoerzeugnisse.
Auch im Bereich der Polstertaschen gab es Neuerungen bzw. ist die Angebotpalette nun komplett. Als offizieller Vertriebspartner von GEWA kann ich einen fairen Preis für
Shimedaiko geeignete Snaretaschen kalkulieren und die speziell für die schwere Nagado Taiko entworfene Polstertasche, sowie die umhängbare Okedo Tasche ist für alle gängigen Taikogrößen hier
erhältlich.
Weitere denkwürdige Ereignisse des Jahres:
In diesem Jahr ist wieder einiges geschehen - erfreuliche und weniger angenehme Erfahrungen, Ent-täuschungen, doch im Endeffekt allesamt der Entwicklung dienliche
Prozesse. Wieviel Individualität gibt es in einem japanischen Dojo? Wie viel japanische Tradition sollte in einem deutschen Dojo sein? ... Familie, regelmäßiger Taiko-Unterricht, das Bauen der Taikos
und nun ganz offiziell noch der Verkauf, da bleibt wenig Zeit für das Schlagen der Taiko tête-à-tête - eine unentbehrliche Grundlage.
...
Durch diverse Umstände ergab sich, dass meine Mitgliedschaft bei Kurinoki Wadaiko dieses Jahr ihr Ende genommen hat. Mein Dank gilt Johannes Ruppel, dem Leiter der
Frankfurter Taiko-Schule, sowie Yoshiko Kobayashi, dem loyalsten Menschen, den ich kenne. Beide haben viel Mühe in mich investiert und wertvolle Grundsteine für meine weitere Entwicklung
gelegt.
Der Fulda Taiko Dojo zeigte dieses Jahr eine ausgezeichnete Auftritts-Präsenz im Fuldaer Land und trommelte auf einigen "japanischen" Veranstaltungen, wie dem 10 jährigen Jubiläum des Fuldaer Kendo Vereins und am Tag der Offenen Tür in der Aikidoschule von Monika Gensler, aber auch bei der Taekwondo Hessenmeisterschaft in Schlüchtern (Foto links), dem Schlitzer Trachtenfest, sowie der Einweihung des Fuldaer Uni-Platzes.
Die Auftrittsgruppe des FTD bekam dieses Jahr, auf Empfehlung von Kondo Sensei, den Namen "Kiyari Daiko". Das Zusammenfügen der Silben
KI-YA-RI beschreibt ein heiliges Ritual, bei dem ein Baumstamm zum Schrein gebracht wird - profan gesagt: zu Restaurations-Zwecken.
Weitere denkwürdige Ereignisse des Jahres:
125 jähriges Jubiläum deutsch-japanischer Freundschaft - Mitwirkung an der "Japanweek 2011" in Frankfurt am Main als Mitglied von Kurinoki Wadaiko Frankfurt.
Der Fulda Taiko Dojo feierte dieses Jahr drei jähriges Bestehen. Eine deutliche Entwicklung sowohl in beiden Trainingsgruppen als auch in der eigenen Taiko-Werkstatt
ist zu verzeichnen. Die Mitglieder des FTD zeigten ganz gute Auftritts-Präsenz und die Taiko-Trommeln aus Fulda erfahren zunehmend Wertschätzung in der deutschen Taikoszene.
Taikobau bereitet mir nach wie vor grosse Freude. Mein Anspruch an die Instrumente wächst dabei mit meiner Entwicklung als Taikobauer und Taikospieler. Im kommenden Jahr
wage ich es, meine Taikos neben japanische zu stellen...zunächst wortwörtlich!
Einige denkwürdige Ereignisse des Jahres:
Zum Thema "Taikobau": Meine erste Taikogeneration ist im Einsatz und obwohl ich mit dem Ergebniss zufrieden bin, möchte ich mit der nächsten Generation dem Vorbild einer japanischen Taiko doch etwas näherkommen. Die Auswahl der einzelnen Komponenten und vor allem deren Verbindung miteinander sind wohl der Schlüssel zum Gelingen...
In Japan 2009:
Weitere denkwürdige Ereignisse des Jahres:
Kondo Sensei und Assistentin Mayumi Mozai an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Katsuji Kondo
lehrte die Teilnehmer des zweitägigen Seminars Teile einer seiner eigenen Kompositionen - "Dan-Ryu". Der theoretische Teil des Seminars beinhaltete unter anderem das Thema "Tradition und
Individualität", wobei Kondo Sensei gleich zu Anfang darauf hinwies, daß es beim Seminar japanisch zugehen wird :)
Organisation, Foto- und Videoaufnahmen: Kurinoki Wadaiko Frankfurt
Kaum zu glauben, doch einige Aspekte der Idee haben sich bereits realisiert: ein geeigneter Raum wurde gefunden und eingerichtet; hochwertige Trommeln, dessen Klang den japanischen Vorbildern nahekommt, wurden gebaut; die ersten Mitglieder sind fleißig am Üben. Unser "Mass-Stab" sind Gruppen wie „Ondekoza“ und „Kodo“ - neben dem legendären Daihachi Oguchi (1924-2008) haben solche Gruppen die bis vor fünfzig Jahren noch verborgenen Aspekte japanischer Tradition erstmals der ganzen Welt (selbst vielen Japanern) bewusst gemacht. Am Prozess der Bewusstwerdung dieser alten und doch neuen Tradition nimmt auch der Fulda Taiko Dojo mit großer Freude teil.
Im Jahr 2007 entstand, durch Anregung meines Trainers, Johannes Ruppel, zunächst die Idee, eine Taiko-Gruppe in Fulda ins Leben zu rufen. Ich beschloss, zunächst keine Gruppe, sondern vielmehr ein abgelegenes Dojo nach traditionellem Vorbild zu betreiben. Einerseits um selbst trainieren zu können, denn die Lautstärke der Taikos, insbesondere der O-Daiko (große Trommel) ist keinem Nachbarn zuzumuten - andererseits, doch um Interessierte anzuziehen, welche Taikoka im Fulda Taiko Dojo werden wollen und mit der Zeit eine Gruppe(n-Einheit) bilden werden.
In diesem Jahr lernte ich Kai Simonsen kennen. Simonsen's Werkstatt lieferte den Rohling für die sogenannte Odaiko (Felldurchmesser 72cm), meinem ersten Versuch eine Taiko selbst entstehen zu lassen. Nach etlichen Telefonaten mit Kai konnte ich das Werk nach einem halben Jahr vollbringen (Fotos links).
Ein denkwürdiges Ereigniss des Jahres: